Die Geschichte von Maria Treben
Das turbulente Leben einer Pionierin
Am 27. September 1907 wurde Maria Treben – damals noch Maria Günzel – in der Hopfenstadt Saaz im ehemaligen Sudetenland geboren. Ihr Vater war Buchdruckereibesitzer und starb, als Maria zehn Jahre alt war. Zwei Jahre nach seinem Unfalltod zog Maria mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Schwestern nach Prag. Nach Abschluss des Lyzeums arbeitete sie als Praktikantin in der Redaktion des Prager Tagesblattes sowie für den bekannten Schriftsteller Max Brod. 1939 heiratete sie den Ingenieur Ernst Treben, mit dem sie nach Kaplitz im Böhmerwald übersiedelte. Maria gab ihren Beruf auf und brachte ihr einziges Kind, ihren Sohn Kurt, zur Welt. Nach dem Kriegsende im Jahr 1946 wurde Familie Treben – wie so viele andere Sudetendeutsche auch – ausgesiedelt. Es folgte eine zweijährige Irrfahrt durch verschiedene deutsche Lager, während Ernst Treben im Gefängnis saß. 1954 siedelte sich Familie Treben schließlich im oberösterreichischen Grieskirchen an.
Während der Zeit in den verschiedenen Lagern hatte sich Maria mit Bauchtyphus infiziert. Danach kämpfte sie immer wieder mit schmerzhaften Anfällen. Eines Tages brachte ihr eine alte Frau ein Fläschchen mit einer dunklen, stark riechenden Flüssigkeit. Maria glaubte erst nicht an die Wirkung der Tinktur und vergaß das Fläschchen. Beim nächsten Anfall jedoch erinnerte sie sich an die Tinktur und probierte sie aus. Maria gab die Flüssigkeit auf einen großen Wattebausch, legte ihn auf die Haut, deckte die Stelle mit einem Plastiksack ab und zog ihren Strumpfgürtel darüber. Was danach geschah, beschrieb sie mit den Worten „als ob mir jemand den Schmerz aus dem Leib zog“. Nach kurzer Zeit waren die Schmerzen weg und kamen nie wieder.